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Das Schuljahr 2019/20 - Abschied von der Normalität

Ganz normal und erlebnisreich wie immer hat das Schuljahr 2019/20 im September begonnen. Die 11. Klassen fuhren nach Holland zum Segeln, genossen die Weite des Meeres und die Gemeinschaft auf den Schiffen. Die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen lernten ihre neue Schule und die Lehrkräfte kennen und gewöhnten sich langsam an den Schulalltag.

Viele weitere Aktivitäten prägten das erste Schulhalbjahr, der Besuch eines Bauernhofkindergartens, die Fahrt zur Grünen Woche nach Berlin und natürlich auch die Planung der Hollandfahrt für die zukünftigen 11. Klassen nach Holland. Alles ganz normal.

Und sogar das zweite Halbjahr startete wie immer mit der Ausbildungsmesse Anfang März. Wie jedes Jahr konnte sich die Berufsfachschule für Kinderpflege präsentieren und die vielen interessierten Besucher belohnten uns für den Aufwand, den wir jedes Jahr im Vorfeld zur Präsentation treiben.

Dann aber kam Corona und nichts war mehr normal. Die ganze Welt stand im Bann des Coronavirus. Das öffentliche Leben kam zum Stillstand.

Ab dem 16. März wurden in Bayern alle Bildungseinrichtungen geschlossen. Lehrkräfte und Schüler waren an ihren häuslichen Wohnraum gebunden, Unterricht im herkömmlichen Sinne fand nicht mehr statt. Eine völlig neuartige und unerwartete Situation. Ein einziger Schultag blieb, um die Schülerinnen und Schüler auf die neue Situation vorzubereiten. Schnell wurden Mailadressen eingesammelt bzw. aktualisiert, kurz über Erwartungen und Probleme diskutiert und dann war schon die Schule geschlossen.

„In Zeiten der Schulschließungen sind kreative Formen des Lernens gefragt“, sagte Kultusminister Michael Piazolo.

Schön gesagt! Wir alle, Schüler und Lehrer, betraten Neuland, aber es klappte ganz gut. Die Schüler erhielten viele Mails mit Arbeitsaufträgen und Informationen von ihren Lehrkräften, viele bearbeiteten die Aufträge sorgfältig und schickten sie zur Korrektur zurück. Aber es zeigten sich auch die Nachteile von Homeschooling. Nicht alle Schülerinnen und Schüler verfügen über das notwendige Equipment. Die Bereitschaft zur Selbstdisziplin, die für die vollständige und sorgfältige Ausführung der Aufträge nötig ist, ist unterschiedlich stark ausgeprägt. Und es fehlen natürlich die persönlichen Beziehungen, die zum Schulleben dazu gehören. Die Mitschüler, die Pausen und die Orientierung an der Lehrkraft, die dann evtl. den entscheidenden Tipp oder Schubs gibt. Und so waren alle froh, als man sich nach der langsamen Öffnung wieder live erleben konnte.

Wie sich der Shutdown auf die angestrebten Prüfungsabschlüsse auswirken wird, beschäftigte die Schülerinnen und Schüler der Abschlussklassen natürlich. Es war die Aufgabe der Lehrkräfte, hier Zuversicht zu verbreiten.

Das Jahr 2020 wird so wahrscheinlich für alle Zeiten in der Erinnerung der Menschheit bleiben. Zu wünschen wäre es, dass die Herausforderung, vor die uns das Virus alle gestellt hat, im Rückblick als Beweis für die Leistungsfähigkeit unserer Gesellschaft angesehen wird und wir mit Stolz davon erzählen können.

Ich persönlich werde dieses Jahr und die Schülerinnen und Schüler, die heuer die Prüfung absolviert haben, auf keinen Fall vergessen. Ist es doch der letzte Jahrgang, den ich betreue.

Günter Kraus, Fachbetreuer Kinderpflege